Viele Katzenhalter sind gezwungen ein gewisses Feingefühl aufzubringen, wenn es um Lage und Beschaffenheit von Miezes stilles Örtchen geht. Was der Mensch als passend empfindet, ist für manche Katzen schlicht und ergreifend unzumutbar.

Dazu muss man hier zwischen menschlichen Vorstellungen und den Bedürfnissen der Katze unterscheiden:

Menschen sind geneigt sich fürs kleine und große Geschäft zurückzuziehen. Sie gehen dazu möglichst in einen Raum, den sie hinter sich abschliessen können. Schließlich will man ja nicht gestört werden.

Auch eine Katze möchte dabei nicht gestört werden. Für sie ist der Faktor Sicherheit auch von großer Bedeutung. Allerdings hat sie, was dies angeht, so ihre eigenen Vorstellungen.

Zum natürlichen Verhalten einer freilebenden Katze gehört, dass sie zum Absetzen von Kot und Urin Plätze aufsucht, die einerseits geschützt sind und von denen sie andererseits ihr Umfeld gut überblicken kann. Sehen aber selbst nicht gesehen werden ist ganz wichtig, da Katzen nicht nur andere Katzenkonkurrenten fürchten müssen sondern auch Fressfeinde haben.

Haubentoiletten kommen diesem Sicherheitsbedürfnis der Katze nicht nach, da die Katze von

innen die Umgebung nicht gut überblicken kann. Sie weiß also nicht, was draußen um sie herum vorgeht und kann z.B. durch Geräusche schnell verunsichert werden.

Dazu kommt noch der Umstand, dass sich unter der Haube (extrem bei solchen mit Klappe vorn) die Gerüche sehr ansammeln. Ganz schnell sieht sich die Miez vor einer Geruchskulisse, die man nur noch mit „Baustellen-Klo im Hochsommer“ umschreiben kann. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass eine Katze über einen Geruchsinn verfügt, der der menschlichen Wahrnehmung mit ca.10 facher Verstärkung überlegen ist, dann ist es nicht verwunderlich, dass so manche Katze irgendwann ihre Haubentoilette verweigert und sich andere Plätze sucht.

Ich kann also grundsätzlich nur für eine möglichst geräumige, offene Katzentoilette plädieren. Idealerweise sind es pro Katze im Haushalt mindestens eine Toilette plus eine weitere, da Katzen ihren Urin und Kot gern an verschiedenen Plätzen absetzen.

Leider gibt es unter den Miezen aber auch extreme Buddler oder Stehpinkler, bei denen das Aufstellen von offenen Toiletten keine saubere Angelegenheit darstellt. Hier muss dann ein Kompromiss gefunden werden.

Für die Kandidaten die meinen, ganze Erdschichten aufwühlen und umgraben zu müssen, sind Mörtelwannen oder auch Waschwannen mit sehr hohem Rand eine gute Lösung. Man bekommt sie meist recht günstig in Baumärkten.

Die Stehpinkler unter den Katzen stellen ein weiteres Problem dar. Entweder hocken sie sich erst artig hin und gehen während des Urinabsetzens mit dem Po immer weiter nach oben oder sie setzen gleich ganz gekonnt einen Urinstrahl gegen die Wand hinter dem Klo. In beiden Fällen schreit dies natürlich nach einer schnellen und sauberen Lösung.

Für solche Fälle gibt es z.B. Katzentoiletten mit Visieröffnung.

Das Vorteilhafte an dieser Katzentoilette (auf den ersten Blick eine Haubentoilette) ist, dass man den vorderen Teil der Haube gänzlich abnehmen kann. Man kann von der Toilette auch nur die Schale und den hinteren Teil der Haube verwenden. Da die meisten Katzen nicht gern mit dem Kopf Richtung Haubeninneres sitzen, kann man davon ausgehen, dass das Hinterteil der Katze auch nach hinten in die Haube hinein zeigt (also während des Stehpinkelns). In vielen Fällen hat sich diese halboffene Toilette schon bewährt.

Offene Katzentoilette vs. Haubenklo – welches ist die bessere Lösung?