Katzenverhaltensberatung Sabine Caspary

Zahnerkrankungen können bei Katzen Verhaltensprobleme auslösen

Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie wichtig ein regelmäßiger gesundheitlicher Durchcheck für Ihre Katze ist. Zugegeben, Ihre Katze wird davon nicht begeistert sein. Schließlich ist sie ja auch eifrig bemüht, eventuell vorhandene Krankheitssymptome zu verstecken. Kranksein geht schließlich nicht. Und zeigen, dass man krank ist, schon mal gar nicht! Wer in freier Wildbahn schwächelt, hat verloren!

So entgehen vielen Katzenhaltern die Feinheiten, die einem zeigen könnten, dass die Katze gesundheitliche Probleme hat. Oftmals müssen Sie schon sehr genau hinsehen, um einschätzen zu können, ob es Ihrer Katze gut geht oder nicht.

Eine der sehr weit verbreiteten Krankheiten bei Katzen ist z.B. FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsionen). Dabei handelt es sich um eine sehr schmerzhafte Erkrankung der Zähne. Diese geht mit dem Abbau der Zähne, oftmals von der Wurzel her, und Zahnfleischentzündungen einher. Dabei liegt der Zahnnerv im wahrsten Sinne des Wortes blank. Leider kann man dies von außen oft nicht erkennen. Der Zahn sieht äußerlich intakt aus, dabei hat die Katze bereits enorme Schmerzen. Und wie das bei Katzen so üblich ist: sie zeigen nicht, dass ihnen etwas wehtut. Sie versuchen es zu verstecken, wo sie können.

Woran können Sie es doch erkennen? Was sind mögliche Anzeichen?

Es wichtiges Kriterium wäre z.B. dass die Katze nicht mehr oder nur noch wenig frisst. Dann ist das Problem, das sie hat aber schon sehr weit fortgeschritten.

Weitere Anzeichen wären:

– die Katze schüttelt manchmal leicht mit dem Kopf

– leichtes Zucken im Gesicht

– Futterbröckchen werden aufgenommen und wieder fallengelassen

– mäkeliger Fresser

– beim Trinken schüttelt die Katze den Kopf und versucht das Wasser loszuwerden

– wischt unversehens mit der Pfote um Mäulchen

– Gereiztheit

– beißt beim Streicheln plötzlich zu

– wird schnell aggressiv

– auch Unsauberkeit kann auftreten, da die Katze sich unwohl fühlt und sich nicht anders äußern kann

Die Liste der Anzeichen ist sicher unvollständig, da jedes Tier individuell reagiert. Wenn Sie Bedenken haben, ob Ihre Katze sich wirklich wohl fühlt, dann sollten Sie Ihren Tierarzt mal einen Blick auf die Zähne Ihrer Katze werfen lassen. Besser noch, wäre der Gang zu einem ausgebildeten Tierzahnarzt, der sich auf Zahnerkrankungen spezialisiert hat. Der Tierarzt kann eine Röntgenaufnahme vom Gebiß der Katze anfertigen, die genauen Aufschluß über den Zustand der Zähne und der Wurzeln gibt.

Sollte die Diagnose FORL lauten, ist die einzige Behandlungsmethode das Extrahieren der erkrankten Zähne. Nach erfolgter Behandlung ist dem Tier doch aber sehr bald eine Erleichterung anzumerken und sie werden, falls bereits Verhaltensprobleme aufgetreten sind, unter Umständen eine deutliche Verbesserung wahrnehmen können.

Daher kann ich jedem Katzenhalter nur empfehlen, es gar nicht erst zu gravierenden Problemen kommen zu lassen und die Katze schon bei geringen Anzeichen schnellstmöglich untersuchen zu lassen.